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Farbvererbung

Vererbung der Farben

Autorin: Sabine Schuster

Vielen Dank!

Ich versuche hier so verständlich wie mir möglich, die Vererbung der Farbschläge zu erklären. Ich weiß noch, wie ich anfing mich damit zu befassen und diverse Bücher gekauft hatte, dieses Gefühl von „ich verstehe gerade nur Bahnhof“. Speziell zwei Bücher hatte ich dreimal gelesen, bis ich anfing es auch wirklich richtig zu verstehen. Wenn man damit nie etwas zu tun hat, die Schule auch schon viele Jahre vorbei ist, braucht es etwas länger und eventuell auch Hilfe von Leuten, die einem verständlich machen was man partout nicht ganz richtig versteht.

Ein Gen enthält 2 Allele.
heterozygot = spalterbig (das Allel ist nur einmal vorhanden)
homozygot = reinerbig (das Allel ist zweimal vorhanden)

Wildfarbig © S. Schuster

Wildfarbig

Verpaart man reinerbige wildfarbige Tiere miteinander, erhält man immer rein wildfarbige Nachzucht.
Alle Farben außerhalb der Wildfarbigen sind durch Mutation entstanden.

Foto: © Sabine Schuster

Goldsprenkel © S. Schuster

Goldsprenkel (Gelb-Wildfarbig)

Vererbung: intermediär
heißt beides (Farbe) ausgeprägt und bildet eine Mischung (Beispiel rot und weiß ergibt rosa)
Goldsprenkel = heterozygot, Gold = homozygot

Goldsprenkel x Wildfarbig ⇒ 50% Goldsprenkel u. 50% Wildfarbig
Goldsprenkel x Goldsprenkel ⇒ 25 % Wildfarbig, 50% Goldsprenkel u. 25% Gold
Gold x Wildfarbig ⇒ 100% Goldsprenkel
Gold x Goldsprenkel ⇒ 50% Goldsprenkel u. 50% Gold
Gold x Gold ⇒ 100% Gold

Foto: © Sabine Schuster

Falbfee Henne

Falbfee (Silber-Wildfarbig)

– Die Fee der Wildfarbigen –

Fee-Vererbung: dominant
hier verwende ich ein Kürzel um zu zeigen in welcher Verpaarung welche Tiere fallen (die Kürzel schreibe ich in Klammer dazu)
heterozygot = f
homozygot = F

Fee ( f ) x Wildfarbig ⇒ 50% Fee ( f ) u. 50% Wildfarbig
Fee ( f ) x Fee ( f ) ⇒ 25% Wildfarbig, 50% Fee ( f ) u. 25% Fee ( F )
Fee ( F ) x Wildfarbig ⇒ 100% Fee ( f )
Fee ( F ) x Fee ( f ) ⇒ 50% Fee ( F ) u. 50% Fee ( f )
Fee ( F ) x Fee ( F ) ⇒ 100% Fee ( F )

Perlfee © S. Schuster

Perlfee

– Die Fee der Goldsprenkel –

Verpaart man Falbfee mit Goldsprenkel, erhält man Perlfee, Falbfee, Goldsprenkel und Wildfarbige.
Perlfee heterozygot (p)     Goldfee heterozygot (g)
Perlfee homozygot (P)      Goldfee homozygot (G)

Fee (p) x Wildfarbig ⇒ 25% Fee (p), 25% Fee (f), 25% Goldsprenkel, 25% Wildfarbig
Fee (p) x Fee (p) ⇒ 6,25%Wildfarbig, 12,5 % Goldsprenkel, 6,25 % Gold, 12,5% Fee (f) 25% Fee (p), 12,5% (g), 6,25% Fee (F), 12,5% Fee (P), 6,25% Fee (G)
Fee (P) x Wildfarbig ⇒ 100% Fee (p)
Fee (P) x Fee (p) ⇒ 50% Fee (p) 25% Fee (P) 25% Fee (G)
Fee (P) x Fee (P) ⇒ 100% Fee (G)

Foto: © Sabine Schuster

Celadon-Eier

Celadon

Blau-grüne Eierschalenfarbe

Vererbung: autosomal rezessiv
Blauleger „Celadon“ = ce
Normalleger (also die Wildform) = Wf
Heterozygote (die „berühmten“ Celadon-Spalter, die nicht blau legen (rezessiv!)) = Wf/ce

Wf x Wf ⇒ 100% Wf
Wf/ce x Wf ⇒ 50% Wf, 50% Wf/ce
ce x Wf ⇒ 100% Wf/ce
Wf/ce x Wf/ce  ⇒ 25% Wf, 50% Wf/ce, 25% ce
Wf/ce x ce ⇒ 50% Wf/ce, 50% ce
ce x ce ⇒ 100% ce

Der Erbgang gilt so ebenfalls bei allen rezessiven Farben, wie zb. Rotkopf und Weiß!

Foto: © Sabine Schuster

Autor: Fort Quox

Geschlechtsgebundene (gonosomale) Vererbung

Bei den Japan. Legewachteln gibt es keine Kennküken im eigentlichen Sinne. Unter Kennküken versteht man, dass männliche Küken einer Rasse (und Farbe) anders aussehen als die entsprechenden weiblichen Küken und die Geschlechter dadurch bereits ab Schlupf unterscheidbar sind. Als Beispiel sei hier das Bielefelder Kennhuhn erwähnt.

Wohl aber kann man sich die geschlechtsgebundene Vererbung einiger Farb-Varianten zunutze machen, um ebenfalls bereits ab Schlupf Hähne und Hennen unterscheiden zu können (die Geschlechter prägen dann schlicht einen unterschiedlichen Farbschlag aus). Auf diesem Weg können Eintagsküken bereits sicher als Hennen / Hähne identifiziert und entsprechend abgegeben werden.

Geschlechtsgebunden rezessive Vererbung bei der Japan. Legewachtel bei folgenden Farben: Braun (br), Rot (roux) und Zimt.

Am Beispiel „Zimt“ erklärt:

Bei den Vögeln hat lediglich das Männchen ein Paar gleicher Geschlechtschromosomen (ZZ), das Weibchen ein ungleiches (ZW).
Bei Zimt liegt ein geschlechtsspezifischer erblicher Faktor vor. Das Gen / Allel liegt auf dem Z-Chromosom.
Nimmt man nun einen Hahn, der homozygot für „Zimt“ ist und paart ihn mit Hennen, die keine „Zimt“-Information besitzen (gleich welchen Farbschlags), erhält man eine Generation, die direkt ab Schlupf unterschieden werden kann:

Hemizygote Zimt-Hennen (die Henne hat nur ein Z-Chromosom, ihrem W-Chromosom fehlt ein entsprechendes Farbgen, das heißt „Zimt“ kann nicht heterozygot vorliegen (nicht durch eine zweite Information „überschrieben“ werden), somit prägt sich die Farbe im Phänotypen aus) und heterozygote Zimt-„Träger“ Hähne, deren Phänotyp, also äußeres Erscheinungsbild, kein Zimt zeigt (Zimt ist rezessiv und prägt sich beim Hahn erst aus, wenn es auf beiden Z-Chromosomen vorliegt).

Gonosomale Vererbung

Na, Lust auf mehr?

Wer nun selbst ein paar Kombinationen durchspielen möchte, wird beim Farbkalkulator von kippenjungle.nl fündig!